Als Freigabekriterium sind in den länderspezifischen und europäischen Strahlenschutzverordnungen Grenzwerte für die spezifische Aktivität definiert. Zur Sammlung und Lagerung der Abfälle werden Plastikgebinde mit 30 Liter oder 60 Liter Inhalt eingesetzt.
Um ein Abfallgebinde repräsentativ messen zu können, sollte eine 4 π-Anordnung von grossflächigen, hochempfindlichen Detektoren angestrebt werden.

Die Freigabemessplätze  gibt es in verschiedenen Versionen, die jeweils an unterschiedliche Anforderungen angepasst sind:

  • NaI-Systeme, mit bis zu 10 Detektoren zur Gamma-Messung
    (NaI-Detektor, 70 x 70 x 13 mm3, mit magnetisch abgeschirmtem Photomultiplier)
    Typ FR-4 NaI: 4 Seiten (4 Detektoren)
    Typ FR-6 NaI: 4 Seiten + Boden + Deckel (6 Detektoren)
    Typ FR-8 NaI: 2 x 4 Seiten (8 Detektoren)
    Typ FR-10 NaI: 2 x 4 Seiten + Boden + Deckel (10 Detektoren)
  • PVT-Systeme, mit bis zu 10 Detektoren zur Beta-Messung
    (dünschichtiger Plastikszintillations-Detektor, 150 x 300 mm², mit magnetisch abgeschirmtem Photomultiplier)
    Typ FR-4 PVT: 4 Seiten (4 Detektoren)
    Typ FR-6 PVT: 4 Seiten + Boden + Deckel (6 Detektoren)
    Typ FR-8 PVT: 2 x 4 Seiten (8 Detektoren)
    Typ FR-10 PVT: 2 x 4 Seiten + Boden + Deckel (10 Detektoren)

Schon bei der Ausrüstung mit 1 Detektor pro Seite wird eine gute Geometrie erreicht.
Ein im Bodenbereich angeordneter Detektor hat zur Messung der im ‚Fasssumpf‘ befindlichen radioaktiven Restflüssigkeit besondere Bedeutung.
Zur Gewichtsbestimmung und automatischer Messwertübernahme ist eine Bodenwaage im Bodenbereich eingebaut (NaI-Systeme) oder extern anschliessbar (PVT-Systeme).

Die Messkammer besteht aus einer geschweissten Vierkant-Stahlrohrkonstruktion mit integrierten Detektoren. Die Detektoren sind durch Abstandhalter gegen eine mögliche mechanische Beschädigung beim Be- und Entladen der Messkammer geschützt. Über zwei Türen kann das Abfallgebinde einfach und sicher in die Messkammer eingebracht werden. Ein Detektoraustausch ist einfach möglich.

Ist am Aufstellungsort des Freigabemessplatzes mit stark wechselndem Nulleffekt zu rechnen, kann die Messstation auch mit einer allseitigen Blei- oder Stahlabschirmung geliefert werden.

Die Bedienung des Messplatzes erfolgt über einen in das Gehäuse des Freigabemessplatzes integrierten Industrie-PC.

Technische Daten

  • Abmessungen / Gewicht:
    FR-NaI/-PVT 4/6: ca. 800 x 620 x 620 mm (H x B x T), ca. 235 kg
    FR-NaI/-PVT 8/10: ca. 1100 x 620 x 620 mm (H x B x T), ca. 290 kg
  • Messkammervolumen:
    FR-NaI 4/6: innen ca. 50 x 50 x 59 cm³
    FR-PVT 4/6: innen ca. 45 x 45 x 56 cm³
    FR-NaI 8/10: innen ca. 50 x 50 x 89 cm³
    FR-PVT 8/10: innen ca. 45 x 45 x 85 cm³)
  • Bleiabschirmung: 5mm
  • Nulleffektsubtraktion: mit einstellbarer NE-Messzeit
  • Messelektronik: integrierter Industrierechner (PC 104-Basis)
  • Tastatur: PC Tastatur mit integriertem Touchpad
  • Messwertanzeige: Nuklidbezogen in Bq/g oder Bq
  • Messzeit: einstellbar in s
  • Anzeige: grossflächiges, graphisches color LC-Display 12,1 „
  • Spannungsversorg: 100 V~ – 240 V~, 50 Hz – 60 Hz, 120 VA
  • Nenngebrauchsbereich der Temperatur:
    Betrieb: zwischen 10 °C und 40 °C, nicht betauend
    Lager: zwischen 0 °C und 50 °C
    Δt < 10° C/h
  • Schnittstelle:
    – 2 USB Schnittstellen
    – externe PS/2 Schnittstelle für Tastatur
    – externe PS/2 Schnittstelle für Maus
    – VGA extern (aktiviert durch gleichzeitige Betätigung von Strg+Alt+F1)
    – externer Netzwerkanschluss RJ45